Vereidigung

Am 6. Mai des Jahres 1527 wurde die Ewige Stadt von den eindringenden Landsknechten von Karl V. überfallen. Heute spricht man auch vom «Sacco di Roma», der Plünderung Roms. Bei diesem Überfall hatten die Schweizer keine Chance, obwohl sie verzweifelt versuchten, Widerstand zu leisten. Von den 189 Schweizergardisten überlebten nur 42. Ihnen gelang es in letzter Minute, Papst Klemens VII. über den Geheimgang, den sogenannten «Passetto», in die Engelsburg in Sicherheit zu bringen. Noch heute wird zum Gedenken an dieses historische Ereignis die alljährliche Vereidigung der neuen Rekruten am 6. Mai abgehalten. Nebst den Angehörigen der Neuvereidigten wohnen auch hohe Vertreter aus Politik und Kirche dem festlichen Akt bei.

Die vom Kaplan vorgelesene Schwurformel wird von den Rekruten in einer verkürzten Form wiederholt:

«Ich schwöre, treu, redlich und ehrenhaft zu dienen dem regierenden Papst und seinen rechtmässigen Nachfolgern und mich mit ganzer Kraft für sie einzusetzen, bereit, wenn es erheischt sein sollte, für ihren Schutz selbst mein Leben hinzugeben.
Ich übernehme dieselben Verpflichtungen gegenüber dem Kollegium der Kardinäle während der Sedisvakanz des Apostolischen Stuhles. Ich verspreche überdies dem Herrn Kommandanten und meinen übrigen Vorgesetzten Achtung, Treue und Gehorsam. Ich schwöre es, so wahr mir Gott und unsere heiligen Patrone helfen.»

Der Tag der Vereidigung ist der Höhepunkt im Leben eines jeden Gardisten. Wenn man in der Gran-Gala-Uniform im Harnisch (Brustpanzer) auf die Gardefahne schwört, verspricht man Treue für sein ganzes Leben. Einmal Gardist – immer Gardist. Ein Schwur, der vor allem Tapferkeit und Treue voraussetzt. Ein Schwur, der auch zur völligen Hingabe und Loyalität verpflichtet.

Kontakt betreffend Vereidigung: E-Mail